Luftfracht in Deutschland trotz Hürden weiter im Aufwind
Der Trend auf dem deutschen Luftfrachtmarkt zeigt weiter nach oben. Laut Erhebung des Verbands der Air Cargo Abfertiger Deutschlands (VACAD) lagen sowohl die umgeschlagenen Mengen als auch die Zahl der Beschäftigten über dem Vorjahresniveau. Allerdings täuscht das über die Probleme bei der Zollabfertigung sowie bei der Arbeits- und Fachkräftegewinnung hinweg, die das Wachstum in Deutschland weiter ausbremsen.
Mit 3.367 Beschäftigten und 436.194 Tonnen umgeschlagener Fracht haben die im VACAD organisierten Unternehmen im ersten Quartal 2024 die Zahlen aus dem Vorjahr deutlich übertroffen. Im ersten Quartal 2023 fertigten 3.081 Beschäftigte 372.124 Tonnen Luftfracht ab. Der saisonübliche Rückgang gegenüber dem vierten Quartal 2023 fiel im ersten Quartal 2024 mit rund 14.000 Tonnen weniger Umschlag gering aus.
„Das Wachstum in der deutschen Luftfracht-Branche könnte deutlich höher ausfallen, wie der Blick ins benachbarte Ausland zeigt“, sagt VACAD-Vorsitzender Claus Wagner. „Aktuell sorgt die im europäischen Vergleich strenge Auslegung von EU-Zoll-Regularien für eine Abwanderung von Geschäft sowie mehr Lkw-Verkehr auf deutschen Straßen, weil für Deutschland bestimmte Waren im Ausland abgefertigt werden. Hier muss die Politik dringend reagieren.“ Das gilt auch für den Personalbereich, wo zu lange dauernde Sicherheitsüberprüfungen und teils praxisferne Vorgaben die ohnehin angespannte Situation verschärfen. Viele Unternehmen können offene Stellen aktuell nicht besetzen und suchen händeringend Mitarbeiter.